Römische Villa
Sehenswertes
Der Römische Gutshof (villa rustica)
Bei der Bimsgewinnung stieß man 1983 auf Grundmauern eines ausgedehnten römischen Gebäudes. Das Amt für archäologische Forschung und Denkmalpflege, Koblenz, führte unmittelbar anschließend Ausgrabungen durch. So wurden die Reste des ehemaligen Haupthauses einer römischen Villa des „mittelrheinisch-moselländischen“ Typs freigelegt.
Das Gebäude hatte eine Länge von 70 Metern und war 35 Meter breit. Dieses Wohn- und Herrenhaus eines mittelgroßen Gutsbesitzes bestand aus zwei Seitenflügeln (Eckrisalithen), die mit einem Säulengang (Porticus) verbunden waren, von wo aus der Hauptzugang über eine Freitreppe erfolgte. In dem rückwärtigen Gebäudeteil befanden sich Wirtschaftseinrichtungen und die Küche, die Nordostecke bildete der Badetrakt.
Die einzelnen Gebäudeteile umschlossen einen kleinen Innenhof, der später wohl überbaut wurde. Die Villa besaß die üblichen technischen Einrichtungen römischer Zivilisation, die für den damaligen Lebensstandard allgemein gültig waren, wie Wasserversorgung, Fußbodenheizung (Hypokausen), Badeanlage (Thermen) u.a.
Das mit Ziegeln gedeckte Haus war verputzt, außen hell getünscht und mit dunkelrotem Sockelanstrich versehen. Die Innenräume trugen bunte Bemalung mit pflanzlichen Ornamenten und Motiven aus der Tier- und Sagenwelt.



Beim Bimsabbau an der Jungenstraße im Mülheim-Kärlicher Ortsteil Depot kamen 1983 Mauerreste zu Tage. Das Amt für Archäologische Denkmalpflege, Koblenz, konnte die Grundmauern des Haupthauses einer römischen Villa rustica aus dem 2. bis 3. Jh. n. Chr. freilegen und wieder herrichten. Dieses Wohnhaus des römischen Besitzers hatte die Ausmaße von 70 x 35 m. Wie damals üblich, bestand es aus zwei Seitenflügeln (Eckrisaliten), die durch einen Säulengang (Porticus) miteinander verbunden waren. Das Wohnhaus verfügte über einen Badetrakt mit warmem, lauwarmem und kaltem Wasser. Das Kaltwasserbecken, die Römer nannten es Frigidarium, war überkuppelt und innen bemalt. Es zeigte eine im Meer schwimmende Venus mit Amor, dem Gott der Liebe und verschiedenen Meerestieren.


Wohnräume der Villa wurden in der kälteren Jahreszeit mit einer Fußbodenheizung (Hypokaustum) beheizt. Entsprechend aufgestapelte, gebrannte Tonplatten in der Größe von ca 20 x 20 cm fand man auf dem Fußboden. Einzelstücke gibt es noch im Stadtmuseum. Ton war ein heimischer Wert- und Werkstoff in Mülheim-Kärlich, den die Römer auch im Töpferzentrum in der Gemarkung „Am Guten Mann“ verarbeiteten. In einem Wohnraum der Villa stand auch ein Weihealtar für die römischen Götter.
Der Gutshof bewirtschaftete unter der Leitung eines im
Ruhestand befindlichen römischen Legionärs ca 80 ha Land.
Man produzierte
vorrangig Dinkel zum Verkauf an das Heer. Der Hof lag – typisch für seine Zeit
– an einem Hang und war mit einer Mauer umgeben. Die Wirtschaftsgebäude waren
dem Herrenhaus vorgelagert. Oberhalb befanden sich Obst- und Gemüsegarten. Mit
dem Fall des Limes (359/360 n. Chr.) wurde der Hof aufgegeben. Die Steine
dürften anderweitige Verwendung gefunden haben.

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